Tag der wohnungslosen Menschen:Pressemitteilung des SkF Gesamtverein e. V.

Auf einen dramatischen Anstieg wohnungsloser Familien weist der SkF Gesamtverein anlässlich des Tags der wohnungslosen Menschen am 11. September hin. Von den 474.700 untergebrachten Personen in Deutschland sind mehr als 50 Prozent Paare mit Kindern und Alleinerziehende. Das belegt die Stichtagserhebung 2025 zu untergebrachten wohnungslosen Menschen.
Yvonne Fritz, Vorständin SkF Gesamtverein: "Diese Zahlen entsprechen den Erfahrungen der Mitarbeiter:innen in unseren Diensten und Einrichtungen. Vielfach können zum Beispiel Aufenthalte in Frauenhäusern oder Maßnahmen der Jugendhilfe nicht adäquat beendet werden, weil die von uns unterstützten Frauen und ihre Kinder keinen geeigneten Wohnraum finden. Es tut weh, die Klient:innen aus dem Frauenhaus oder der Mutter/Vater- Kind-Einrichtung in eine Notunterkunft schicken zu müssen."
So ist die Zahl der unter 25-jährigen ohne Wohnung auf 40 Prozent der Betroffenen gestiegen. Das heißt, dass knapp 195.000 junge Menschen, davon 84.000 junge Frauen und Mädchen, ihren Alltag ohne eine Wohnung bewältigen müssen.
"Die Teilhabe- und Bildungschancen dieser Kinder und Jugendlichen, die in Notunterkünften oder auf der Straße leben, sind prekär. Die Wohnungsnot konterkariert hier alle Anstrengungen der Kinder- und Jugendhilfe. Dies führt zu hohen Belastungen, nicht nur bei den Kindern und Jugendlichen, sondern auch bei ihren Eltern und letztlich zu hohen Folgekosten", so Fritz.
Besonders betroffen von Wohnungslosigkeit sind zudem Menschen mit Migrationshintergrund. Sie erleben immer wieder Diskriminierung bei der Suche nach einer Wohnung mit der Folge, dass häufig die ganze Familie wohnungslos wird. Dabei bleiben sie in vielen Fällen erwerbstätig - auch ohne die Chance auf eine eigene Wohnung.
Der SkF Gesamtverein fordert von der Politik, endlich aktiver zu werden und Maßnahmen zu ergreifen, um die Wohnungslosigkeit bis 2030 zu beenden. So braucht es deutlich mehr Geld für den Bau von Sozialwohnungen. "Doch wir wünschen uns auch mehr kreative Lösungen: dazu gehört eine gezielte und unbürokratische Förderung von Wohnprojekten für Frauen, Kinder und Familien sowie Menschen in besonderen Lebenslagen. Und wir brauchen Initiativen, gesetzliche Rahmenbedingungen und Fördermittel, um nicht genutzten Wohnraum im Bestand für von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen zu erschließen."
Die Pressemitteilung ist auf der Homepage des SkF eingestellt.